Die Geschichte der Gleitsichtgläser war eine Parallelentwicklung in Deutschland und Frankreich. Wir erzählen Ihnen die ganze Geschichte.
Das erste funktionelle Gleitsichtglas wurde bereits 1953 von Rolf Riekher in Berlin-Adlershof entwickelt und könnte mit Recht von sich behaupten „Ich bin ein Berliner“. In Serie ging im Jahr 1959 mit einer Eigenentwicklung schließlich die französische Firma Essilor. Die Frage, seit wann es Gleitsichtgläser gibt, lässt sich also am treffendsten mit „seit den 50er Jahren“ beantworten. Die Geschichte des Gleitsichtglases ist somit zum Teil deutsch, zum Teil französisch.
Es ist spannend zu sehen: Informiert man sich heutzutage über die Geschichte des Gleitsichtglases, liest man zumeist von der Leistung des französischen Unternehmens Essilor, dass 1959 mit einer Eigenentwicklung in Serie ging und bis heute die Forschung zu Gleitsichtgläsern prägt. Als französischer Urheber des Gleitsichtglases gilt demnach Bernard Maitenaz, der in den 1950ern Ingenieur im Forschungs- und Entwicklungsteam von Essilor war, damals noch der „Société des Lunetiers“. Das erste Patent zur Neuentwicklung wurde vom Unternehmen im November 1953 angemeldet. Offiziell eingeführt wurde das Produkt nach Verbesserungen und Tests dann im Jahr 1959.
Darauf stützt sich das Unternehmen in seiner Kommunikation und sieht die Urheberschaft in der Vergangenheit als Antrieb, auch in der Zukunft Weiterentwicklungen seiner Marke anzustreben. Inzwischen gibt es die Essilor-Gleitsichtgläser immer noch unter dem gleichen Markennamen in vier als unterschiedlich komfortabel beworbenen Varianten.
Nach eigenen Angaben kam Maitenaz die Idee zum Gleitsichtglas, nachdem er einmal die Bifokalbrille seines Vaters ausprobiert habe. Den bei der Bifokalbrille bis heute vorhandenen Sprung zwischen den zwei Sehbereichen empfand er demnach als inakzeptabel. Dennoch stieß seine Idee zur Neuentwicklung von Brillengläsern zunächst auf viel Unverständnis.
Schon Ende Januar 1953 wurde vom Ingenieur Rolf Riekher, Prof. Ernst Lau und Dr. Georg Jaeckel, alle dem Institut für Optik und Feinmechanik der Deutschen Akademie der Wissenschaften in Berlin-Adlershof angehörig, beim Patentamt der DDR ein Patent mit dem Titel „Brillenglas mit gleitender Dioptrienzahl“ hinterlegt (DWP 11312). Auch hier war es zuerst der mit seiner Bifokalbrille unzufriedene Professor Lau, der die Idee zur Neuentwicklung der Gleitsichtgläser anstieß. Nach der Entwicklung von Kleinserien, der Feststellung der physiologischen Verträglichkeit und sogar einem Großversuch mit ersten Auslieferungen wurde jedoch 1969 der Entschluss gegen die Herstellung der Gleitsichtgläser gefällt.
Wer nun das Gleitsichtglas tatsächlich erfunden hat, lasst sich nicht mit einem einzigen Namen beantworten. Die Deutsche Gesellschaft für angewandte Optik würdigt in Ihrem Artikel „60 Jahre erstes deutsches Patent zu den Gleitsichtgläsern“ die Arbeiten von Riekher und seinem Team sowie von Bernard Maitenaz bei der Société des Lunetiers als „unabhängige[…] parallele[…] Arbeiten“. Fest steht jedoch, dass das deutsche Patent einige Monate früher angemeldet wurde.
Vielleicht ist es ein wenig wie mit dem Rad: Bei diesem für uns heutzutage völlig selbstverständlichen Gegenstand wäre eine Parallelerfindung in mehreren Gegenden der Welt ebenso denkbar, da man davon ausgeht, dass Personen immer wieder vor ähnliche Probleme gestellt waren, für die sich in der Folge auch ähnliche Lösungen fanden. Jedenfalls möchte man auf beides, auf das Rad ebenso wie auf Gleitsichtgläser, Fundament jeder modernen Gleitsichtbrille, heutzutage nicht mehr verzichten.
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